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„Nur die Liebe zählt?!“ Studierende im digitalen Gespräch mit Delegierten des Synodalen Wegs

 

Bremen/Flensburg/Osnabrück. Das „Nein“ aus Rom zur Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften hat auch in den Hochschulgemeinden Fragezeichen hinterlassen. Zählt nur die Liebe von Mann und Frau? Kann Kirche Segen verweigern? Was bedeutet das Responsum aus Rom? Und: Wie gehen Christ:innen in den Hochschulgemeinden damit um?

Zu einem Gesprächsabend zu diesem Themenkomplex hatten die Katholischen Hochschulgemeinden (KHG) Bremen, Flensburg und Osnabrück am vergangenen Dienstag (01.06.) eingeladen, an dem über 80 Personen aus rund 20 Hochschul- und Studierendengemeinden sowie weitere Interessierte teilgenommen haben. Dr. Martina Kreidler-Kos (Osnabrück) und Mara Klein (Halle), die beide Mitglied des Synodalforums IV „Liebe in gelingenden Beziehungen“ sind, führten mit Impulsvorträgen in die Frage nach dem kirchlichen Umgang mit Liebe, Sexualität und Partnerschaft ein. Anschließend folgten Austauschrunden in Kleingruppen, ehe die Teilnehmenden mit den beiden Referierenden ins Gespräch kamen.

Während bei Dr. Martina Kreidler-Kos, die das Seelsorgeamt in Osnabrück leitet, die historische Entwicklung der kirchlichen Perspektive auf das Thema und die Haltung von Lehramt und moraltheologischer Forschung im Mittelpunkt standen, bot Mara Klein Perspektiven auf einen achtsamen und zugewandten Blick der Kirche auf Menschen unabhängig von Gender, Geschlecht und Sexualität. Kreidler-Kos betonte die Einsicht, dass beispielsweise Homosexualität lehramtlich als Neigung anerkannt sei und damit keine Wahl oder pädagogische Folge sein könne. Insofern befürworte sie den Gedanken von Prof. Julia Knop, von verschiedenen Schöpfungsvarianten des Menschen zu sprechen. Mara Klein führte den Begriff des „Safe Space“ als notwendige Haltung der Kirche an: Wenn es Aufgabe der Kirche sei, das Evangelium heute zu leben, dann müsse sie sich gerade der Ausgegrenzten annehmen – das gelte auch für nicht-binäre Menschen wie sich selbst.

Das kontroverse Gespräch miteinander machte deutlich: Gemeinsame Austausche dienen dem Wachstum des eigenen Glaubens und der Sicht auf die Kirche; gemeinsames Ringen um das Verständnis der frohen Botschaft hilft, selbst Orientierung zu finden. Der Begriff der „Einheit in Vielfalt“ wurde als Stichwort in die Diskussion eingebracht, das mache doch gerade das Katholische in der Kirche aus. „Ich bin ganz verzückt und hocherfreut über diese vielen mir Hoffnung gebenden Stimmen für die katholische Einheit in der Vielfalt“, resümierte eine Teilnehmerin den Abend. „Sehr toller Gesprächsabend mit spannenden Impulsen, da konnte ich viel mitnehmen“ schrieb ein anderer Teilnehmer.

Die Veranstaltung war Teil der bundesweiten Initiative „Wir müssen reden“, die im Sommersemester 2021 zu einer digitalen Veranstaltungsreihe einlädt. Zahlreiche deutsche Hochschulgemeinden setzen sich hierbei in unterschiedlichen Formaten mit kirchenpolitischen Themen auseinander. Die Reihe ist eine Reaktion auf den Konflikt um das Positionspapier „Wir wollen glaubwürdig bleiben“, verfasst von den hauptamtlichen Mitarbeiter:innen der KHG Köln. In dem Positionspapier hatten sich diese unter anderem gegen „eine Unantastbarkeit amtskirchlicher Deutungshoheit“, „eine Engführung kirchlicher Sexualmoral“, „eine religiöse Aufladung von Macht“ und „eine mangelnde Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung“ ausgesprochen. Die Veröffentlichung wurde jedoch durch das Erzbistum Köln untersagt. Der Konflikt eskalierte und ist bis heute nicht geklärt.